Tiefere Seinsschichten
Wie wirklich ist die Wirklichkeit?
Die Frage nach DER Wirklichkeit, ihrer Beschaffenheit, ihrer
Interpretation und den darin befindlichen Möglichkeiten füllt
meterlange Bücherschränke,
bietet mannigfaltige
Sichtweisen an.
Eng gekoppelt für mich ist
die Wirklichkeit mit den
Begriffen Bewusstsein und
Wahrnehmung.
Hierzu ein kleiner Auszug
von Armin Risi aus seinem
Buch: Der multidimensi-
onale Kosmos Band 2 -
Unsichtbare Welten: »Die
Materie, so wie wir sie sehen,
ist keine isolierte oder
unabhängige Substanz. Die Materie ist [...] eine multidimensionale
Energie. Was wir wahrnehmen, ist abhängig vom Zustand unseres
Bewusstseins. Dies kann leicht durch eine hypnotische
Veränderung des Bewusstseins nachgewiesen werden: Wenn man
einem hypnotisierten Menschen suggeriert, man lege ihm eine
glühende Münze in die Hand, entwickelt er auf der ausgestreckten
Handfläche eine Brandblase! Die feinstoffliche Vorstellung genügt,
um eine grobstoffliche Reaktion auszulösen. Die hypnotische
Wirkung auf das Bewusstsein kann sogar noch weitergehen:
Suggeriert man einer hypnotisierten Person, ein bestimmter
Gegenstand sei für sie unsichtbar, dann nimmt sie diesen
Gegenstand nicht mehr wahr. [...] Das Bewusstsein bestimmt, was
als Realität wahrgenommen wird. Wenn wir etwas nicht sehen,
heißt das nicht, dass es nicht existiert oder dass es niemand sieht.
Andere Wesen mit einer anderen Bewusstseinsfrequenz sehen den
multidimensionalen Kosmos ganz anders als wir.«
Dazu geselle ich ein Zitat von Albert Einstein:
»Ein menschliches Wesen ist ein Teil des Ganzen, das wir
Universum nennen, ein in Zeit und Raum begrenzter Teil. Es
erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle, als etwas vom
übrigen Getrenntes - eine Art optische Täuschung des Bewußt-
seins. Diese Täuschung ist für uns eine Art Gefängnis, das uns auf
unsere persönlichen Bedürfnisse und die Zuneigung zu einigen uns
nahestehenden Personen einschränkt. Es muß unsere Aufgabe
sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir den Kreis
unseres Mitgefühls ausweiten, so daß es alle lebenden Geschöpfe
und die gesamte Natur in ihrer Schönheit umfaßt.«
Schamanen zum Beispiel versuchen diese Trennung zu über-
winden, sind tief verbunden mit einer anderen uns umgebend-
en Wirklichkeit. Hier spricht man von einer nicht-alltäglichen
Wirklichkeit. Einer Schicht, die hinter dem Alltagsbewusstsein
existiert und aufgesucht werden kann.
Ebenfalls versuch(t)en Mystiker aus untersch. spirituellen
Traditionen hinter den Schleier zu schauen, tauch(t)en tief in
das Einheitsbewusstsein ab und ein.
Das Wort “Mystik” kommt aus dem Griechischen, myein, und
bedeutet: die Augen schließen. Hier beginnt die Innenschau!
»Schamanismus, das Besuchen und Besichtigen andersartiger
Wirklichkeiten, lehrt uns insbesondere eines; dass wir aus den
Kinderschuhen rauskommen, erwachsen werden und unsere eigene
Wirkungsmächtigkeit im Reich des Imaginalen sowie auch der
«wirklichen Welt» der physikalisch-materiellen Realität in
Anspruch nehmen müssen.«
Daniel Pinchbeck
»Der Zugang zur holographischen Wirklichkeit wird empirisch
erreicht, wenn sich das Bewußtsein aus seiner Abhängigkeit
vom physischen Leib befreit. Solange man an den Körper und
dessen sensorische Modalitäten gefesselt ist, kann die holo-
graphische Wirklichkeit bestenfalls nur ein intellektuelles
Konstrukt sein. Doch wenn man sich vom Körper befreit hat,
kann man sie unmittelbar erfahren. Das ist der Grund, weshalb
Mystiker mit solcher Gewißheit und Überzeugung von ihren
Visionen sprechen, während diejenigen, die diesen Bereich
nicht für sich erschlossen haben, dem Ganzen skeptisch oder
gar gleichgültig gegenüberstehen.«
Kenneth Ring
Es ist überaus spannend hinter diesen Schleier zu schauen. Ein
Blick in die Schatzkammer der Menschheit offenbart dem Be-
trachter nicht nur unendliche Weiten und Bewusstseinstiefen,
sondern es warten auch eine Fülle an Erfahrungen, die mit
Bestimmtheit viele Menschen in ihrem Verstehen heraus-
fordern:
Zum Beispiel Psychonauten, die mit unterschiedlichen Hilfs-
mitteln durch die RaumZeit und weit darüberhinaus düsen;
Traumsurfer, die den alten Mysterientraditionen folgen und
den Träumen ein hohes Gewicht beimessen; Heiler, die hinter
den Grenzen biochemischer und -physikalischer Ebenen
agieren; einheitsbewusste Mystiker, die nicht nur den Moment
als bedeutend ansehen, sondern die Essenz in sich zu erblicken
vermögen usw..
Die Vielzahl an menschlichen Formen solcher Erfahrungen ist
groß und zusammen genommen ergeben sie ein Bild von weit-
aus größerer Schönheit und Fülle, als viele Menschen heutzu-
tage ahnen.
Es lohnt sich sicherlich, an dieses Erbe anzuklopfen und es in
sich hineinzulassen, es zu integrieren. Die Zeit dürfte dafür reif
sein, denn wir Menschen stehen vor großen Veränderungen
und wir sind der Wandel.
»Ich messe der Veränderung des Bewusstseins die allerhöchste
Bedeutung zu. Denn die ganze Evolution der Menschheit
besteht in einer Veränderung und Erweiterung des
Bewusstseins. Die ganze kulturelle und sonstige Entwicklung
hängt davon ab.«
Albert Hofmann
Von der Welt berührt werden
Dem Wunder des Lebens gegenüber zu treten, zum Beispiel
einer Blume in ihrem Aufbau und ihrem Wachstum beizu-
wohnen, kleine Geschöpfe des Lebens in ihrer Einzigartigkeit
zu bewundern, während in ihnen das Leben erblüht und
pulsiert, der Kraft der Liebe Raum zu geben und diese zu
verschenken und zu empfangen - all dies und viel mehr bietet
unsere Seinserfahrung und es ist unsere Reife unseres Bewusst-
seins, die bestimmt, wie weit und tief, dankbar, respektvoll,
ver- und eingebunden wir damit umgehen.
Verbunden mit der Essenz
Doch wie kann der Mensch sich mit seiner Essenz verbinden?
Und warum sollte er dies tun? Was kann er dadurch gewinnen
und was verliert er dabei?
Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten, denn ihre
Antworten sind so unterschiedlich, wie es Menschen gibt.
Es sind gänzlich individuelle Zugänge, Gründe und Erfahr-
ungen.
Ihnen aber auf den Grund zu gehen, können Wegweiser sein,
der eigenen Natur näher zu kommen.
»Es könnte wohl sein,
dass der Wert und die Bedeutung der Naturwissenschaft
nicht in erster Linie darin liegt,
dass sie uns die moderne Technik
und den durch sie ermöglichten Wohlstand brachten,
sondern dass ihr eigentlicher, evolutionärer Sinn
in der Erweiterung
des menschlichen Bewusstseins
vom Wunder der Schöpfung besteht.«
Albert Hofmann
Wenn wir beginnen im Buch
des Lebens zu blättern, uns
anschauen, in welcher
Vielfalt sich das Leben
entfaltet, auch, in wie
vielen unterschiedlichen
Gestalten der Mensch auf
dieser Erde (sich) wandelt,
könnte der Beobachter
davon ergriffen sein,
überwältigt von dem, was
er da sieht. Angeblich aus
einem Zufall entsprungen,
mit fraktalen Mustern versehen,
in mathematische Formen gegossen, in chaotischen und/oder
ordnenden Strukturen eingebettet und mit einer Eigendynamik
versehen, den Lebensimpuls immer weiter und weiter zu
tragen: Das ist der Mensch, das ist das Leben. Ob jetzt nach
einem Plan ausgerichtet oder nicht, so ist nicht nur die Komple-
xität eine totale Faszination, sondern auch die Schönheit und
Präzision.
»Allen Lebewesen ist eine Kraft zu eigen -
sogar einer winzigen Ameise, einem Schmetterling,
einem Baum. einer Blume, einem Stein -,
denn der große Geist
wohnt in jedem von ihnen.
Die Moderne Lebensart der Weißen
hält die Kraft von uns fern, schwächt sie ab.
Um der Natur nahe zu kommen,
sich von ihr helfen zu lassen,
dazu braucht es Zeit und Geduld.
Zeit um nachzudenken und zu verstehen.
Ihr habt so wenig Zeit zum Betrachten und
Verweilen, immer seid ihr in Eile, immer
gehetzt immer gejagt. Diese Rastlosigkeit und
Plackerei macht die Menschen arm.«
Pete Catches, Medizinmann der Sioux
Engel, Feen und Elfen - wer kann helfen?
Bei vielen alten Völkern gab/gibt es noch Zugänge zu anderen
Welten und Reichen, neben unserer Menschenwelt. Nicht nur
in den Religionen, wo sie u.a. als Engelwesen gesehen und ge-
fühlt wurden, tauchten diese Wesen auf, sondern in vielerlei
Gestalt und Energie, zu unterschiedlichen Zeiten, überall auf
dieser Erde.
Ob nur Phantasiegebilde, Einflüsse aus anderen Dimensionen,
die sich uns als unterschiedliche Bilder, je nach Prägung des
Sehenden selbst, darstellen oder nicht verstandene Bestandteile
unserer Selbst - die Frage die bleibt: können ‘sie’ uns helfen und
falls ja, wie?
»Bohms Vorstellung von den enthüllten und verhüllten
Ordnungen und die Idee, dass gewisse wichtige Aspekte der
Wirklichkeit unter normalen Umständen der Erfahrung und
der Untersuchung nicht zugänglich sind, sind von unmittel-
barer Bedeutung für das Verständnis außergewöhnlicher Be-
wußtseinszustände. Menschen, die unterschiedliche Bewußt-
seinszustände dieser Art erlebt haben, darunter hochgebild-
ete und erfahrene Wissenschaftler verschiedener Fachricht-
ungen, berichten des öfteren, dass sie in verborgene Wirk-
lichkeitsbereiche vorgedrungen sind, die offensichtlich au-
thentisch und gleichsam in die Alltagsrealität eingebunden
und zugleich ihr übergeordnet waren.«
Stanislav Grof, Beyond the Brain (Albany, N. Y.: State University of New York
Press, 1985), S. 89 (dt.: Geburt, Tod und Transzendenz)
Emanuel Swedenborg hat einmal gesagt: »Es ist mir völlig
klar, daß viele der Meinung sind, daß niemand, der noch in
in diesem Körper ist, mit Geistern und Engeln reden kann;
viele glauben, es sei alles ausgedacht, andere finden, daß ich
dies berichte, um Glaubwürdigkeit zu erlangen, während
andere wieder andere Einwendungen haben. Aber ich lasse
mich nicht verunsichern, denn ich habe gesehen, ich habe
gehört und ich habe gefühlt.«
»Wo Engel hausen, da ist der Himmel,
und sei's auch mitten im Weltgetümmel.«
Hafis (um 1320 - 1388), »der den Koran auswendig kennt«,
eigentlich Schamsod-Din Mohammed,
persischer mystischer Lyriker,
Quelle: »Hafis« 2. Teil
Wie weit reicht der
Einblick?
»Wir, die Erdleute, haben
schon die Lage der Sterne
gekannt, als es noch keine
Teleskope gab, und wir
konnten auch schon dort-
hin gehen und sie besuch-
en, als ihr noch keine
Raketen erfunden hattet...«
Don Perrote,
Potowatomi-Medizinmann
Illusion und
Wirklichkeit
»Eines Tages wird man
offiziell zugeben müssen,
dass das, was wir Wirklich-
keit getauft haben, eine
noch größere ILLUSION ist
als die Welt des Traumes!«
Salvador Dali, 1904-1989
rf
Mit allem verbunden!?!
Was berührt uns? - Was berührt Dich?
»Dass unser normales Wachbewusstsein,
rationales Bewusstsein wie wir es nennen,
nur eine bestimmte Art von Bewußtsein ist,
während um es herum, abgeteilt nur durch eine hauchdünne
Scheidewand, potentielle Formen des Bewußtseins liegen,
die ganz andersartig sind.
Wir mögen durchs Leben gehen, ohne ihre Existenz zu ahnen,
sobald jedoch der erforderliche Stimulus angewendet wird,
sind sie mit einem Schlag in all ihrer Vollständigkeit da;
wohlbestimmte Typen der Mentalität, welche sicher irgendwo ihre
Brauchbarkeit und Anwendung haben ...
Keine Betrachtung des Universums in seiner Gesamtheit kann
abschliessend sein, welche diese anderen Formen des Bewusstseins
außer Acht lässt. Wie sie angehen, ist die Frage ...«
William James ( 1902)
...spüren und fühlen...
!
© Stiller Anker, Thorsten Schade, Norden