Die Welt des Klangs
Vom Ursprung
Um in die Tiefen des Klanges vorzudringen, ist es durchaus
sinnvoll an seinen Ursprüngen zu rütteln.
Interessant ist hierbei, dass in vielen alten Schöpfungsmythen,
neben dem Atem, auch ein
Bezug zum Klang herge-
stellt wird.
Im finnischen Helden-
gedicht "die Kalevala"
beginnt der Entstehungs-
prozess mit den Worten
Luonnatars, aus denen ein
weißer Vogel erwuchs.
In Ägypten ist es die
Stimme Nuns, die Gott
Atum aus sich selbst
heraus zeugte.
Bei den Ureinwohnern im
Westen und Südwesten in
den USA ist es das Heulen eines Kojoten, der die Dunkelheit
durchbrach und mit diesem zu erschaffen begann.
In der Bibel ist es das Wort, was im Anfang und bei Gott war
und ist.
In den alten indischen Überlieferungen, in den Veden, ist auch
von »Nada Brahma« die Rede, was soviel bedeutet wie: »Die
Welt ist Klang«.
Christine Stecher schreibt in ihrem Buch ‘Mantras. Die Sprache
der Götter’ auf Seite 31: Die indischen Seher und Weisen des
Altertums unterschieden zwischen mehreren Arten von Klang.
Zunächst erkannten sie, daß es hörbare und unhörbare Klänge
gibt. Wir wissen heute, daß das menschliche Ohr nur Schallwellen
zwischen 16 und 16000 bis 20000 Hertz wahrnehmen kann (im
Alter oft nur noch bis 5000 Hertz). Doch darüber und darunter
existiert eine Fülle von Klangfrequenzen, die das menschliche Da-
sein ebenfalls berühren und den Kosmos erfüllen. Manche dieser
Töne können in Meditation oder Trance wahrgenommen werden.
Wir sind umgeben von unzähligen Klängen. Sie bilden Vibrati-
onen und Klangformen, die uns durchdringen, in Schwingung
versetzen, eben einen Einfluß auf uns ausüben.
Schon in alten Zeiten wurde diskutiert, ob nicht auch Planeten
mit ihren Virbrationen Töne erzeugen und diese eine Wirkung
auf uns Menschen haben.
Die Stichworte sind hier die sog. Sphärenharmonie oder
Sphärenmusik der Planeten (z.B. Johannes Kepler, Hans
Cousto) - eine Vertiefung würde aber hier zu weit führen.
Ein kleiner Ausflug sei an dieser Stelle noch in den traditionel-
len Shintoismus gestattet. Stefan Stenudd schreibt in seinem
Buch ‘Aikido. Die friedliche Kampfkunst’ auf Seite 161:
Im traditionellen Shintoismus gibt es ein System von Kosmologie
und Mystik, das kototama genannt wird, und welches das Weltall
ausgehend von Lauten und Vibrationen beschreibt.
Kototama kann ungefähr mit die Seele der Wörter oder der Geist
der Wörter übersetzt werden. Es ist ein System von Vokalen, Kon-
sonanten und deren Kombinationen, in dem jeder Laut seinen
Inhalt und seine dahinterliegende Bedeutung hat. Wenn die Laute
kombiniert und ausgesprochen werden, sind diese dahinterliegen-
den Kräfte wirksam, wie Vibrationen. Sie tragen eine spezielle Be-
deutung und wirken auf den, der sie ausspricht.
In kototama werden also, als eine Form der Meditation oder als
Reinigungszeremonie, diese in ihren Zusammenhang gesetzten
Laute geübt. Sie werden rezitiert, wie ein Gebet oder mantra, die
indische Form der Lautmeditation. Aber sogar in der alltäglichen
Rede, so wollen es die Prinzipien von kototama, sind diese Kräfte
wirksam.
Bei all den vielen Klang-Schwingungen, die uns umgeben, stellt
sich auch die Frage: Was schwingt denn da? Was ist denn diese
Materie, aus der wir bestehen, und die in Schwingung versetzt
wird?
Dazu eine Rede von Max Planck:
»Meine
Herren,
als
Physiker,
der
sein
ganzes
Leben
der
nüchternen
Wissenschaft,
der
Erforschung
der
Materie
widmete,
bin
ich
sicher
von
dem
Verdacht
frei,
für
einen
Schwarmgeist gehalten zu werden.
Und
so
sage
ich
nach
meinen
Erforschungen
des
Atoms
dieses:
Es gibt keine Materie an sich.
Alle
Materie
entsteht
und
besteht
nur
durch
eine
Kraft,
welche
die
Atomteilchen
in
Schwingung
bringt
und
sie
zum
winzigsten
Sonnensystem
des
Alls
zusammenhält.
Da
es
im
ganzen
Weltall
aber
weder
eine
intelligente
Kraft
noch
eine
ewige
Kraft
gibt
-
es
ist
der
Menschheit
nicht
gelungen,
das
heißersehnte
Perpetuum
mobile
zu
erfinden
-
so
müssen
wir
hinter
dieser
Kraft
einen
bewußten
intelligenten
Geist
annehmen.
Dieser
Geist
ist
der
Urgrund
aller
Materie.
Nicht
die
sichtbare,
aber
vergängliche
Materie
ist
das
Reale,
Wahre,
Wirkliche
-
denn
die
Materie
bestünde
ohne
den
Geist
überhaupt
nicht
-
,
sondern
der
unsichtbare,
unsterbliche
Geist
ist
das
Wahre!
Da
es
aber
Geist
an
sich
ebenfalls
nicht
geben
kann,
sondern
jeder
Geist
einem
Wesen
zugehört,
müssen
wir
zwingend
Geistwesen
annehmen.
Da
aber
auch
Geistwesen
nicht
aus
sich
selber
sein
können,
sondern
geschaffen
werden
müssen,
so
scheue
ich
mich
nicht,
diesen
geheimnisvollen
Schöpfer
ebenso
zu
benennen,
wie
ihn
alle
Kulturvölker
der
Erde
früherer
Jahrtausende
genannt
haben:
Gott!
Damit
kommt
der
Physiker,
der
sich
mit
der
Materie
zu
befassen
hat,
vom
Reiche
des
Stoffes
in
das
Reich
des
Geistes.
Und
damit
ist
unsere
Aufgabe
zu
Ende,
und
wir
müssen
unser
Forschen
weitergeben
in
die
Hände der Philosophie.«
Quelle: Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft, Abt. Va, Rep. 11
Planck, Nr. 1797
Wenn also die Materie bzw. deren Festigkeit mehr oder minder
eine Illusion ist, sie eher eine langsam schwingende „gefrorene"
Energie gleicht, wie wichtig ist dann das Verständnis über den
Zusammenhang zwischen Klang, Resonanz, (Eigen-) Schwing-
ung und Stimmung?
KlangFormen formen
Wenn wir uns darüber bewusst werden, dass Klänge Formen
abbilden und diese Klangformen auf uns treffen - wir, die zum
großen Teil aus Wasser bestehen - dann können wir erahnen,
in wie weit Klänge auf uns Einfluß ausüben.
Der Naturforscher F.F.
Chladni (1756-1827)
entdeckte zu seiner Zeit
Klangfiguren, die er mit
Hilfe eines Geigenbogens
zu erzeugen vermochte. Er
bestreute Glasplatten mit
feinem Sand und brachte
diese zum Schwingen.
Diese Gebilde werden
heute “Chladnische Klang-
figuren” genannt und
bilden Muster ab, die wir
heute an vielen Orten der
Natur ebenfalls abgebildet
sehen (z.B. Schildkröten-
panzer). Es scheint wahrlich
so, dass an den vielen alten
Geschichten unzähliger Kulturen, die den Klang als Ursprung
und formgebende Kraft vermuten, etwas dran ist.
Wer sich intensiver mit diesen Klanggebilden beschäftigen
möchte, dem empfehle ich die Arbeiten von Alexander
Lauterwasser, wie auch die Wasserklangbilder von Michael
Memminger.
Weitere Meilensteine der Hörgeschichte entwicklete Joachim-
Ernst Berendt. Sein Hörwerk-Dreiklang ‘Die Welt ist Klang /
Vom Hören der Welt / Muscheln in meinem Ohr’ ist nicht nur
Hörgenuß, sondern eine Weltreise in die Tiefen der Klangge-
schichte. Absolut empfehlenswert!
Auch seine Bücher sind ein Einblick wert...
OM - EinKlang der bewegt und verbindet
Bei der Reise in die Welten des Hörens und des Klanges
stolpert Mensch früher oder später auf den heiligen Klang OM
bzw. AUM.
Om besteht aus drei Buchstaben: A U M, sowie die Stille, die
danach kommt. Ausgesprochen wird es OM.
Das Symbol für OM findet sich hier oberhalb des Textes in
Regenbogenfarben. Was wie eine 3 aussieht, ist das A. Die
schlangenförmige Linie rechts unten ist das U. Der Halbmond
rechts oben ist das M. Und der Punkt dahinter wird als "Bindu"
bezeichnet. Dieser steht für das Unendliche, das Ewige, die
Stille, die Transzendenz.
Die Bedeutung ist sehr differenziert und tiefschichtig.
Hier drei Erklärungen von spirituellen Menschen:
»Om ist die heilige Silbe. Om ist der mystische Buchstabe. Om ist
das unsterbliche Akshara. In Om ruht die Welt. In Om leben wir
und bewegen wir uns. In Om ruhen wir. In Om finden wir das
Gesuchte. Om ist das Symbol von Brahman. Om ist das Wort der
Kraft. Om ist das Leben allen Lebens. Om ist die Seele aller Seelen.
Om ist wahrlich Brahman. Om ist Satchidananda. Om ist Unend-
lichkeit. Om ist Ewigkeit. Om ist Unsterblichkeit. Om ist die Quelle
von allem. Om ist der Schoß aller Veden. Om ist die Basis aller
Sprachen. In Om verschmelzen alle Dreieinigkeiten. Von Om gehen
alle Klänge aus. In Om existieren alle Dinge. Om ist das höchste
Mantra. Om ist Soham. Om ist Om Tat Sat. Om ist eine Lampe
auf Deine Füße und ein Licht auf Deinem Weg.«
Swami Sivananda
»Om ist die Repräsentation der Höchsten Persönlichkeit Gottes in
Klangform. Diese Form Ihres Heiligen Namens wird als die trans-
zendentale Klangschwingung (maha-vakya) anerkannt, kraft derer
die zeitweilige materielle Manifestation ins Dasein getreten ist.
Wenn man bei der Klangrepräsentation der Höchsten Persön-
lichkeit Gottes (omkara) Zuflucht sucht, kann man seine wesens-
gemäße Identität erkennen und sich im hingebungsvollen Dienst
betätigen, obwohl man noch im bedingten Leben stehen mag.«
Srila Prabhupada, Gründer der Hare Krishna Bewegung
»Für den, der nach spiritueller Wahrheit sucht, ist es wichtig, das
OM bei allem, was er tut, im Geiste mitschwingen zu lassen. Die
Urschwingung ist die alles erhaltende Kraft und gleichzeitig das
Ziel jeder Entwicklung. In der Schöpfung gibt es eine Entwicklung,
die vom Grobstofflichen zum Transzendenten führt, bei der jede
Stufe auf der vorangegangenen aufbaut. Sie führt von der Erde
über das Wasser zum organischen Leben, dessen höchste Stufe der
Mensch ist. Die Entwicklung setzt sich fort in der Sprache, dem
geistigen Begriff, der göttlichen Intuition und führt zur Erkenntnis
des OM. Diese acht Stufen – Erde, Wasser, Leben, Mensch,
Sprache, Geist, Intuition, OM – werden gekrönt von der neunten,
der höchsten Glückseligkeit. Diese letzte Stufe ist das Ziel des
menschlichen Lebens.«
Satya Sai Baba
Es zu singen und in sich zu bewegen ist eine besondere Kunst,
richtig ausgeführt, führt sie in die Tiefen des Seins.
Der Mensch ist Musik
Ein weiterer interessanter Aspekt innerhalb dieses Klang-
Thema-Spektrums ist der eigene Name und der eigene innere
Ton.
Unseren Namen hören wir in unserem Leben sehr oft, in ganz
unterschiedlichen Situationen und mit ganz unterschiedlichen
Betonungen.
Menschen, die uns kennen, haben eine Vorstellung von uns,
sobald sie unseren Namen hören, auch dann, wenn wir nicht
körperlich anwesend sind.
Der gesprochene Rufname und die Bilder, die andere Menschen
und wir selbst von uns gemalt haben (mit Gefühlen, Gedanken,
Erinnerungen etc.), formen sich nach einigen Lehren zu einem
Feld. Eine Ansammlung vieler verschiedener Informationen.
Wenn wir uns an dieser Stelle vergegenwärtigen, inwieweit
auch Klänge Formen bilden können, so bleibt es spannend zu
erforschen, wie groß der Einfluß des eigenen Rufnamens auf
unser Wesen ist. Gerade auch im Hinblick auf die Frage, ob
nicht auch Gedanken und Gefühle, ähnlich wie Klänge, Fre-
quenzWellen erzeugen und AusWirkungen haben?!
Ebenfalls ist es sicherlich interessant zu hinterfragen, ob nicht
ein Name selbst eine Art Informations-Feld bildet, welches wir
bei Benennenung anzapfen bzw. mit diesem in Verbindung
treten können?!?!
In diesem Kontext gibt es eine weitere spannende Zutat. Es
gibt Hinweise, dass unser Seelenkern seinen eigenen Ton
bildet, wir also von unserer Grundstimmung her eine un-
verwechselbare Klangstruktur besitzen. Dieser Seelenton
schwingt in uns und wir können versuchen, uns diesem an-
zunähern.
Durch viele Einflüße von Außen wird dieser Seelenton von
anderen Frequenzen und Tönen überlappt und es bedarf einer
längeren Reise in die Stille um diesen wieder lauter und klarer
in sich erklingen zu lassen.
Wenn Eltern den Namen ihres zukünftigen Kindes in der Stille
erfahren und dieser in ihnen auftaucht, kann es sehr gut sein,
dass dieser Name der Schwingung des Seelentones nahe
kommt. Ein Geschehen, einer Inspiration gleich, bei dem aus
den Tiefen des Seins sich ‘etwas’ hervorgräbt. Meist ist das
Leben mit unterschiedlichen Schichten verwoben, die wir
Menschen nicht immer zu überblicken vermögen.
Ich bin der Überzeugung: Wir sind ein Klangkörper!
Mit all seinen vielfältigen Bestandteilen: Unser Name, der für
uns klingt, unser Körper mit seinen Organen, als Gesamtkunst-
werk und Klanggebilde mit vielen eigenständig, in ihrer Rhyth-
mik, schwingenden Teilstücken und unser innerer Kern, der als
Seelenton in uns tönt - vereint in einem Ganzem.
Namen sind Schall und Rauch
In vielen spirituellen Traditionen können wir die Prozedur
einer neuen Namensgebung beobachten, meist nach einer
Initiation, ein 2. Name, meist mit dem Hintergrund, dass dieser
neue Name die neue und veränderte innere Struktur besser
abbildet, als der alte Name.
Oftmals werden diese vergebenen Namen geheim gehalten, da
die Annahme besteht, dass durch die Kenntnis des Namens
Macht oder Einfluß über den Namensträger ausgeübt werden
kann.
Bei der Benutzung von Pseudonymen, die z.B. Autoren
verwenden, ist es den Anwendern oftmals sehr wichtig, sich
innerhalb einer anderen Energie-, Wort- und/oder Inhalts-
struktur bewegen zu können und mit Hilfe eines anderen
Namens ist es ihnen dann möglich, sich dahinter zu verbergen
bzw. diesen neuen Namen mit einem anderen Wesen
aufzuladen.
Es stellt sich zudem die Frage, inwieweit Worte formgebende
Kräfte abbilden?!
Mönche, die sich mit Klängen auf einer inneren Reise beweg-
ten, empfingen in sich geometrische Figuren. Es sei hier auch
an die Wasserklangbilder erinnert, die aufzeigen, dass Klänge
und ihre Schwingungen ebenfalls solche Gebilde formen.
‘Dem Ding einen Namen zu geben’ gleicht oftmals einer Geburt
ins Leben, einem Prozess des Erschaffens.
Es findet sich die Verbindung zu den alten Schöpfungsmythen
wieder, bei denen der Klang eine elementare Rolle bei der
Erschaffung der Ding-Welt zu spielen schien.
Es ist wohl ratsam, manchmal besser hinzuhören!
Im Anfang war das Wort
»Im Anfang war das Wort,
und das Wort war bei Gott,
Alles ist durch das Wort
geworden, und ohne das
Wort wurde nichts, was
geworden ist. In ihm war das
Leben, und das Leben war
das Licht der Menschen.«
JOHANNES 1,1-4
Jeder Mensch ist Musik
»Jeder Mensch ist Musik -
ewige Musik - Tag und Nacht
erklingend. Intuitive Wesen
können diese Musik hören.
Aus diesem Grunde gibt es
Menschen, die dich abstoßen
und andere, die dich anziehen.
Was dich in Wirklichkeit
abstößt und anzieht, ist die
Musik, die in einem Menschen
schwingt.«
Joachim-Ernst Berendt,
Nada Brahma
OM / AUM - Klang des Absoluten
Auf der Suchen nach dem einen Ton
Als Kakua, einer der frühen Zen-Weisen im Japan des 9.
Jhd., von einer Reise durch ferne Länder zurückkehrte,
bat ihn der Kaiser zu sich und trug ihm auf, ihm alles zu
berichten, was er auf seiner Reise erlebt hatte. Kakua ver-
neigte sich tief, schwieg lange, nahm die kleine Bambus-
Flöte, die er stets bei sich trug, aus der Tasche und spielte
einen einzigen Ton, schwieg erneut, verneigte sich noch
tiefer als vorher und ging.
Der Kaiser war ratlos. Aber er bewahrte diesen einen Ton
in seinem Herzen, und – so wird berichtet – in hohem
Alter fand er Erleuchtung.
In Georgien – im Süden dessen, was einmal die Sowjet-
union gewesen ist – lebte im 18. Jahrhundert ein Ehepaar.
Der Mann war ein Cellospieler – einer der Großen seiner
Zeit, der alles, was bis damals für sein Instrument kom-
poniert worden war, virtuos beherrschte. Je älter aber er
wurde, desto weniger spielte er und desto mehr legte er
darauf Wert, dieses Wenige in höchster Vollendung der
Tongebung zu spielen. Als er nun ganz alt war, spielte er
nur noch einen einzigen Ton, diesen aber so wunderbar,
wie man es nie zuvor von einem Cello gehört hatte.
Seiner Frau war das langweilig – täglich stundenlang der
gleiche Ton! Schließlich wußte sie, was für einen begna-
deten Cellospieler sie zum Mann hatte. Nun geschah es,
daß in diese kleine georgische Stadt eines Tages ein Or-
chester kam und ein Konzert gab. Die Frau ging voller
Erwartung hin, hörte erregt zu, kehrte begeistert zurück
und berichtete ihrem Mann: »Da waren aber ganz viele
Cellisten in diesem Orchester, und die spielten rauf und
runter, viele verschiedene Töne – und du spielst immer
nur den einen Ton.«
Darauf der Mann: »Die suchen noch.«
Sich einstimmem mit Stimmgabeln
!
© Stiller Anker, Thorsten Schade, Norden