Das Wunder der Meditation
Es ist sehr spannend, in welcher Zeit wir gerade leben dürfen.
Die Verdichtung von Informationen und von Wissen, die
Vernetzung der Welt durch die neuen Medien und mit Hilfe
von Erkenntnissen aus der Wissenschaft, das Wachstum der
Menschenmassen und der
damit einhergehenden
Probleme, die vielen
alltäglichen Herausfor-
derungen an uns alle, um
gemeinsam die Zukunft zu
formen.
Viele Aufgaben und
Lektionen warten auf uns,
fordern uns auf, unseren
bisher eingeschlagenen
Weg zu hinterfragen.
Gefragt ist jeder einzelne
Mensch ganz individuell,
aber auch das Kollektiv als
Ganzes, als Gemeinschaft
aller Menschenwesen im Einklang mit seiner Mitwelt, das
große WIR.
Bei all den Anforderungen, die an den Menschen gestellt
werden, die Hektik, die Vielfalt an AusWahlMöglichkeiten,
alten und neuen Krankheiten und vielen weiteren Dingen
mehr, steht er, der Mensch, auch der Frage gegenüber: Wie
kann ich mich meinen Aufgaben sinnvoll widmen?
Rekapitulieren wir kurz: Es gilt die Annahme im Raum, dass
ein Mensch eingebunden ist innerhalb eines größeren
Kontextes. Darunter zählt nicht nur die Fülle an Einflüssen,
sondern eben auch ein Involviertsein anderer, vielleicht nicht
immer sichtbarer, Seinsschichten und versch. Hüllen eigener
Wesensart, die dann im Gesamten ein Bild der Ganzheit
formen, die das Ich, das eigene Sein, das Wesen Mensch
ausmachen und bilden.
Um all das in eine Art Einklang zu bringen, fand der Mensch im
Laufe seiner Geschichte verschiedene Formen, u.a. die
Meditation. Ein In-sich-versenken bzw. eine besondere Form
der Konzentration, die es ihm ermöglichte, die eigene Bewusst-
heit zu erweitern und zu vertiefen.
Vielleicht war dies der Beginn eines Blickes in den eigenen
Spiegel. Das, was er darin zu erkennen glaubte, schmückt heute
viele spirituelle und philosophische Werke.
Und Dank der heutigen Wissenschaft und dem Zeitgeist, der
die Dinge zusammen zu bringen scheint, die zusammen
gehören, wissen wir, dass die Meditation auch ein tiefes
Potential in uns entfalten kann, welches Heilung, Erkenntnis,
Lösungen, Verständnis und Mitgefühl in uns zu erzeugen in der
Lage ist.
Nutzen wir es !?!
Das Geheimnis der Zufriedenheit
Es kamen einmal ein paar Suchende zu einem alten Zenmeister.
"Herr", fragten sie "was tust du, um glücklich und zufrieden zu
sein? Wir wären auch gerne so glücklich wie du."
Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: "Wenn ich liege, dann
liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe,
dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich."
Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Einer
platzte heraus: "Bitte, treibe keinen Spott mit uns. Was du sagst,
tun wir auch. Wir schlafen, essen und gehen. Aber wir sind nicht
glücklich. Was ist also dein Geheimnis?"
Es kam die gleiche Antwort: "Wenn ich liege, dann liege ich.
Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe
ich und wenn ich esse, dann esse ich."
Die Unruhe und den Unmut der Suchenden spürend fügte der
Meister nach einer Weile hinzu: "Sicher liegt auch Ihr und Ihr
geht auch und Ihr esst. Aber während Ihr liegt, denkt Ihr schon ans
Aufstehen. Während Ihr aufsteht, überlegt Ihr wohin Ihr geht und
während Ihr geht, fragt Ihr Euch, was Ihr essen werdet. So sind
Eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo Ihr gerade seid.
In dem Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft findet
das eigentliche Leben statt. Lasst Euch auf diesen nicht messbaren
Augenblick ganz ein und Ihr habt die Chance, wirklich glücklich
und zufrieden zu sein."
Autor unbekannt
Ausblicke
Neben der Meditation als wichtiges Vehikel für das eigene
Bewusstsein und -werden, gesellen sich die Achtsamkeit, die
Kontemplation und die Intuition hinzu, die dem Menschen
helfen können auf seinem manchmal beschwerlichen Weg
innere Klarheit, Kraft, Ausdauer und eine Art roten Faden zu
(v)erschaffen.
Meditation ist die beständige Flamme einer Lampe,
geschützt an einem windstillen Ort.
Bhagavad Gita
Dem eigenen Herzen zu folgen, die Sprache des Unbewussten
zu entschlüsseln, auf die nächtlichen Träume zu achten und von
ihnen zu lernen, die
Mission der Seele zu
spüren und tiefes
Vertrauen zu entwickeln,
sind alles Bausteine der
spirituellen Ur-Natur, die
jeder Mensch in und mit
sich trägt.
Für den Alltag Lösungen
zu finden, Kräfte für
eigene Projekte zu
entfalten, der
Selbstheilung Wege zu
ebnen und tieferen
Frieden mit sich selbst
und seiner Mitwelt zu
fördern, sind
Möglichkeiten und Ergebnis
einer regelmäßigen Meditations-Praxis, einer Verankerung in
das eigene Erbe der menschlichen Natur.
Liegt in der Ruhe Kraft? - Ja!
Desiderata
Gehe ruhig und gelassen durch Lärm und Hast
und sei des Friedens eingedenk,
den die Stille bergen kann.
Stehe - soweit ohne Selbstaufgabe möglich -
in freundlicher Beziehung zu allen Menschen.
Äussere deine Wahrheit ruhig und klar und höre anderen zu,
auch den Geistlosen und Unwissenden;
auch sie haben ihre Geschichte,
Meide laute und agressive Menschen,
sie sind eine Qual für den Geist.
Wenn du dich mit anderen vergleichst,
könntest Du bitter werden und Dir nichtig vorkommen;
denn es wird immer jemanden geben,
grösser oder geringer als Du.
Freue Dich Deiner eigenen Leistungen
wie auch Deiner Pläne
bleibe weiter an Deiner eigenen Laufbahn interessiert,
Sie ist ein echter Besitz im wechselnden Glück der Zeiten.
In deinen geschäftlichen Angelegenheiten
lass Vorsicht walten; denn die Welt ist voller Betrug.
Aber dies soll dich nicht blind machen
gegen gleichermassen vorhandene Rechtschaffenheit.
Viele Menschen ringen um hohe Ideale;
und überall ist das Leben voller Heldentum.
Sei Du selbst; vor allen Dingen heuchle keine Zuneigung.
Noch sei zynisch was die Liebe betrifft;
denn auch im Angesicht aller Dürre und Entäuschung
ist sie doch immerwährend wie das Gras.
Ertrage freundlich-gelassen den Ratschluss der Jahre,
gib die Dinge der Jugend mit Grazie auf.
Stärke die Kraft des Geistes,
damit sie Dich im plötzlich hereinbrechenden Unglück schütze.
Aber beunruhige Dich nicht mit Einbildungen.
Viele Befürchtungen sind Folgen von Erschöpfung und Einsamkeit.
Bei einem heilsamen Mass an Selbstdisziplin sei gut zu Dir selbst.
Du bist ein Kind des Universums,
nicht weniger als die Bäume und die Sterne;
Du hast ein Recht hier zu sein.
Und ob es Dir nun bewusst ist oder nicht;
zweifellos entfaltet sich das Universum wie vorgesehen.
Darum lebe in Frieden mit Gott,
was für eine Vorstellung Du auch von ihm hast
und was immer Dein Mühen und Sehnen ist.
In der lärmenden Wirrnis des Lebens
erhalte Dir den Frieden Deiner Seele.
Trotz all ihrem Schein,
der Plackerei und den zerbrochenen Träumen
ist diese Welt doch wunderschön.
Sei vorsichtig, strebe danach, glücklich zu sein.
Max Ehrmann, 1872-1945
Erkenntnisse sammeln
“Gönne dir einen Augen-
blick der Ruhe und du
begreifst, wie närrisch du
herumgehastet bist. Lerne
zu schweigen und du
merkst, dass du viel zu viel
geredet hast. Sei gütig und
du siehst ein, dass dein
Urteil über andere allzu
hart war.”
Tschen Tschiju
Eine besondere Reise
"Hinab und Hinein in dein
eigenes Inneres musst du
steigen; denn dort ist der
Garten, der wahre, wirk-
liche, von dem die Welt nur
Abbild und Abglanz ist. ...
Ihr aber rennt euch selber
davon; und wenn ihr er-
wacht, ist es zu spät, und
bleibt ihr allein und ver-
zweifelt.
Glaubt mir, nur der findet
Seligkeit, der vor dem
Sterben schon stirbt.”
Dschalal ad-Din ar-Rumi
Ich bin Frieden, umgeben von Frieden, sicher in Frieden.
Frieden schützt mich, Frieden unterstützt mich,
Frieden ist in mir, der Frieden ist mein - alles ist gut.
Friede allem, was lebt,
Friede unter allem, was lebt,
Friede durch alles, was lebt.
Ich bin durchdrungen von Frieden,
in den Straßen, bei der Arbeit,
erfüllt von friedvollen Gedanken,
friedvollen Worten,
friedvollen Taten.
eine buddhistische Meditation
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© Stiller Anker, Thorsten Schade, Norden